
Schwereachse liegen. Auch hier gilt der Grundsatz, die Schweißnähte nicht größer
auszuführen, als es statisch erforderlich ist.
Mithilfe eines sorgfältig ausgearbeiteten Schweißfolgeplans, der auch bei der
Ausführung genau einzuhalten ist, lässt es sich oftmals erreichen, dass die
Schweißspannungen gleichmäßig über den Querschnitt verteilt sind und somit der
Verzug beim Feuerverzinken vermieden wird bzw. sich auf ein vertretbares
Minimum beschränkt.
Beim Fertigen einer Schweißkonstruktion ist unbedingt darauf zu achten, dass die
Schweißschlacke entfernt und der Schweißnahtbereich sorgfältig abgebürstet wird.
Anhaftende Schlackenreste sind äußerst hartnäckig und werden auch im Verlauf der
Vorbehandlungsverfahren nicht entfernt. Beim Verzinken könnendanndurchdiese
Schlacken Fehlstellen entstehen. Auch sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass
der Schweißzusatz auf den Grundwerkstoff abgestimmt ist. Unterschiedliche
Werkstoffzusammensetzung zwischen Schweißnaht und Grundwerkstoff kann
auch zu Unterschieden im Aussehen und in der Dicke der Zinkschicht führen.
Um das Feuerverzinken wirtschaftlich und preisgünstig durchführen zu können,
sollten die Bauteile nicht sperrig sein. Es ist günstig, die Teile in ebenflächigen
Sektionen verzinken zu lassen und sie erst bei der Montage durch Schweißen oder
auch Verschrauben zu verbinden [7.9].
7.9.2
Schweißen nach dem Feuerverzinken
7.9.2.1 Allgemeines
Es ist nicht immer möglich und sinnvoll, Bauteile komplett zu fertigen. Insbeson-
dere bei sperrigen Bauteilen ist nachträgliches Feuerverzinken häufig problema-
tisch. Darüber hinaus kann es erforderlich sein, an feuerverzinkten Teilen am
Montageort zu schweißen oder Stahlkonstruktionen aus feuerverzinkten Halb-
zeugen herzustellen.
Beim Schweißen an feuerverzinktem Stahl werden grundsätzlich die gleichen
Schweißverfahren eingesetzt wie bei unverzinktem Stahl. Grundlegende Unter-
suchungen an gängigen Stahlsorten haben ergeben, dass die mechanischen
Eigenschaften durch Feuerverzinken weder im geschweißten, noch im unge-
schweißten Zustand bedeutend verändert werden. Unter den Schweißverfahren für
feuerverzinkten Stahl ist das Lichtbogenschweißen von Hand des gebräuchlichste.
Dieses Verfahren bietet Vorteile, die später noch erläutert werden. Das Gasschmelz-
schweißen eignet sich vornehmlich für feuerverzinkte Bleche bis etwa 3 mm Dicke.
Es hat jedoch den Nachteil, dass der Zinküberzug beiderseits der Naht in wesentlich
breiterer Zone abschmilzt als beim Lichtbogenhandschweißen. Bei größeren
Werkstückdicken ist das Lichtbogenhandschweißen vorzuziehen.
7.9.2.2 Schweißpraxis
Infolge der hohen Temperaturen beim Schweißen verbrennt bzw. verdampft der
Zinküberzug zu beiden Seiten der Naht. Er beeinflusst den Schweißvorgang, so dass
die Bedingungen gegenüber dem Schweißen an unverzinktem Stahl geändert
werden müssen. Die beim Schweißen entstehenden grauweißen Zinkoxiddämpfe
7 Feuerverzinkungsgerechtes Konstruieren und Fertigen
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