
8.5 Kriging 199
ˆy (x
0
) =
∑
y(x
i
)
d
i
/
∑
1
d
i
(8.18)
Bei diesem Verfahren ist es dem Anwender überlassen ob alle Datenpunkte, nur
Datenpunkte bis zu einer maximalen Entfernung oder eine feste Anzahl von Daten-
punkten (die dem gesuchten Punkt am nächsten sind) zur Approximation verwendet
werden. Da das Ergebnis direkt von der Abstandsbestimmung abhängt, ist es even-
tuell notwendig die Eingangsvariablen (Faktoren) zu normieren. Ein grundlegendes
Problem des Verfahrens ist, dass es keine Korrelation innerhalb der Messdaten be-
rücksichtigt. Liegen in den Daten zum Beispiel Clusterungen (Häufung von Mess-
daten an einer bestimmten Faktorkombination) vor, so werden alle Datenpunkte im
Cluster uneingeschränkt berücksichtigt und die dazugehörige Faktorkombination
nimmt an Bedeutung für die Approximation zu. Für ein gutes Approximationsmo-
dell sollte jedoch in den meisten Fällen das Vorhersageergebnis nicht davon beein-
flusst werden, dass in einem lokalen begrenzten Bereich zufällig mehr Datenpunkte
vorhanden sind als in anderen Bereichen.
(Gaussian) Kriging
Die Kriging Methode berücksichtigt neben den Abständen der einzelnen Testpunk-
te zur gesuchten Faktorkombination ebenfalls die Zusammenhänge (Korrelation)
zwischen den Messdaten. Treten zum Beispiel Häufungen von Messdaten an einem
Punkt des Faktorraums auf, so wird das Gewicht jedes einzelnen Datenpunkts aus
dieser Gruppe automatisch reduziert.
Das einfache Kriging-Verfahren geht von einem konstanten globalen Mittelwert
µ
∗
= 0 aus. Um dieses bei gegebenen Messdaten zu erreichen, wird vom Ausgangs-
vektor y der Mittelwert µ subtrahiert. Ist der Mittelwert µ nicht bekannt, kann dieser
durch den Mittelwert aller Messdaten geschätzt werden. Im nächsten Schritt wird für
den gesuchten Punkt x
0
eine Abschätzung ermittelt, wie weit der gesuchte Funkti-
onswert vom Mittelwert µ
∗
= 0 abweicht. Der Funktionswert y
0
für den Punkt x
0
wird wie folgt approximiert:
ˆy
0
= µ +
n
r
∑
i=0
g
i
(y
i
−µ) (8.19)
Die zu bestimmenden Gewichte g
i
sind dabei direkt vom gewählten Punkt x
0
ab-
hängig. Zur Ermittlung der unterschiedlichen g
i
wird die Kovarianz zwischen al-
len Messdaten (Faktoreinstellungen) ermittelt, wobei die folgende Gleichung häufig
Anwendung findet:
r
i j
= e
−
n
f
∑
k=1
θ
k
|
x
ik
−x
jk
|
p
mit 0 < p ≤ 2 (8.20)
Der Faktor θ
k
ist dabei ein zusätzlicher Gewichtungsfaktor, der meist als konstant
angenommen wird. Zusätzlich zu der n
r
×n
r
Matrix R = [r
i j
] wird der Zusammen-
hang zwischen den Positionen der gegebenen Messdaten und des gesuchten Punkts
x
0
berechnet, wodurch ein Vektor der Länge n
r
entsteht (D = [r
i0
]). Die Gewichte
werden damit berechnet durch: