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Fallstudie 9: zu Kapitel 9.6 Erzwungene Schwingungen 
Im Folgenden soll eine aus Volumen-Elementen aufgebaute Stimmgabel als repräsentatives 
Beispiel für eine erzwungene Schwingung behandelt werden. Die Kraft soll durch einen 
kurzen Schlag auf einen Zinken als Impuls P = 100 N für die Dauer von 1 ms aufgebracht 
werden. Danach soll die Stimmgabel frei ausschwingen. Mittels einer dynamischen FEM-
Analyse wollen wir im Weiteren die Eigenschwingungsformen und das Ausschwingverhal-
ten der Stimmgabel ermitteln. 
Das Eigenverhalten des Modells erhält man aus der Lösung der homogenen DGL der freien 
Schwingungen
0UKÜM  
 (1) 
bzw. dem zugehörigen Eigenwertproblem. Die Eigenformen werden mit einer Modalanalyse 
nach der Block-Lanczos-Methode ermittelt. Die Auswertung wird auf die ersten acht Eigen-
frequenzen und Eigenschwingungen beschränkt. Diese sind im Bild 9.1 dargestellt. Die erste 
Eigenform (x-Richtung) hat eine Eigenfrequenz von 148,96 Hz. Die zweite Eigenform 
(152,19 Hz) ist orthogonal zur ersten gerichtet. Die dritte Eigenform wird durch Torsion der 
Zinken gegeneinander erzeugt. Sie tritt mit höherer Frequenz (296,36 Hz) auf. Die weiteren 
ermittelten Eigenformen basieren auf den ersten dreien, weisen aber höhere Ordnungen auf. 
In der nächsten Betrachtung bringen wir den Schlag am Ende eines Zinkens in x-Richtung 
auf und berechnen in Zeitschritten von 0,0001 Sekunden das Schwingungsbild. In der tran-
sienten Analyse wird die Folgende inhomogene DGL mit Kraftanregung gelöst: 
tPUKUCÜM  
. (2) 
Der Schlag ist quantifiziert durch 
.0ttP
,N100ms1tP
,00P
1
1
 !
  dd
  
tt
t
0
0
Da Ausschwingen erfolgen soll, berücksichtigen wir noch zusätzlich mit 
KC   0001,0  (3) 
0,01 % Strukturdämpfung. Am Bildschirm beobachten wir, dass vom Zeitpunkt 
0
t  aus-
gehend die Stimmgabel in x-Richtung mit der Amplitude u ausgelenkt wird und nach 0,1 s 
bereits eine deutliche Abnahme der Amplitude festzustellen ist. Hierbei wurde im Wesent-
lichen die erste Eigenfrequenz angeregt. 
Der Verlauf der Amplitude am Lastangriffspunkt ist im Bild 9.2
 dargestellt.