
464 14 Projektierung und Gestaltung von Kreisläufen
gestellt. Das Druckbegrenzungsventil spricht unter normalen Betriebsbedingungen
nicht an, es ist ein Sicherheitsventil.
Geschlossener Kreislauf mit Gleichgangzylinder. Beim geschlossenen Kreislauf
werden die Anschlüsse der Verstellpumpe mit beiden Verbraucheranschlüssen
verbunden (s. Abb. 14.37 b), so dass die Bewegungsrichtung des Verbrauchers
durch die Förderstromrichtung der Pumpe bestimmt wird; es ist 4-Quadrantenbe-
trieb möglich. Die beiden Druckbegrenzungsventile sind wiederum Sicherheits-
ventile; sie können durch ein Kreislaufsicherheitsventil, bestehend aus einem
Druckbegrenzungsventil und vier Rückschlagventilen in Gleichrichterschaltung (s.
Abb. 8.26), ersetzt werden.
Da die Pumpe nicht aus dem Behälter ansaugen kann, ist eine gesonderte Ein-
speisung (über ein Einspeiseventil oder, wie in Abb. 14.37 b, über Rückschlag-
ventile, s. Abschn. 5.2.2) aus einer kleinen Pumpe erforderlich, um Leckverluste
auszugleichen. Das 3/3-Wegeventil in Verbindung mit einem weiteren Druck-
begrenzungsventil ist das bei 4-Quadrantenbetrieb erforderliche sog. Ausspeise-
ventil [14.12]), das ein Ansteigen des Druckes auf der jeweiligen Niederdruckseite
auf Werte oberhalb des Einspeisedruckes verhindert. Die Druckbegrenzung der
Ausspeisung wird niedriger als die der Einspeisung eingestellt, damit eine
ständige Erneuerung eines Teils der Flüssigkeit im Kreislauf erfolgt, was sich
günstig auf die Temperatur und den Alterungsprozess des Fluids auswirkt [14.2].
Die in Abb. 14.37 b beispielhaft angegebene Lageregelung enthält zwei unter-
lagerte Regelungen: die Druckregelung und die Schwenkwinkelregelung. Erstere
(sie bildet mit der Lageregelung eine Kaskadenstruktur) dient der Verbesserung
des dynamischen Verhaltens der Lageregelung, die sonst wegen der meist großen
Massen und Leitungsvolumina sehr schwach gedämpft wäre. Die Schwenkwinkel-
regelung wird so ausgelegt, dass die Stellbewegungen des Verdrängers der Pumpe
(ähnlich wie in den sekundärgeregelten Motoren) nur so schnell wie zulässig ab-
laufen. Um die erforderlichen Stellbewegungen ausführen zu können, benötigt sie
eine Energiequelle. Das kann nur in den seltensten Fällen die Hauptpumpe selbst
sein, da sie gegen sehr unterschiedliche Drücke fördert. Oft ist die Druckquelle für
die Einspeisung auch Druckquelle für die Stelleinrichtung der Schwenkwinkel-
regelung. Sind die Forderungen an die Höhe beider Drücke sehr unterschiedlich,
ist eine weitere Druckquelle oder ein Druckreduzierventil für die Abminderung
des zu hohen Druckes erforderlich. Zu beachten ist, dass im Druckreduzierventil
Drosselverluste entstehen. Diese Mehrfachregelung wird in digitaler Elektronik
ausgeführt. Die Regelalgorithmen sind sehr komplex. Oft werden Zustands-
regelungen realisiert (s. 14.3.5.1). In bestimmten Teilen des Systems, die
mathematisch schwer beschreibbar sind, die aber mit Hilfe von WENN-DANN-
Regeln beschrieben werden können, kommen zunehmend auch Fuzzy Controller
zum Einsatz [14.18]. Die Anbindung an die übergeordnete Steuerung wird fast
immer über einen Feldbus, der in die eine Richtung die Sollsignale sowie die
Reglerparameter und in die andere Richtung den Zustand des Antriebes überträgt,
realisiert.