
14.4 Kreisläufe mit Load-Sensing-System 453
Druckdifferenz eingestellt sein muss. Gegen kleine Lastdrücke entstehen in den
Steuerspalten der Ventile große Druckabfälle, die bei Leistungsantrieben (die Vo-
lumenströme sind zusätzlich groß) hohe Drosselverluste hervorrufen.
In einem LS-System wird die Druckquelle dahingehend modifiziert, dass der
Drucksollwert zunächst auf einen niedrigen für die notwendige Steuer- und Re-
gelventildruckdifferenz erforderlichen Wert eingestellt wird und dass ein zusätz-
liches Signal aus dem Belastungszustand der aktiven Antriebe gewonnen werden
muss, mit dessen Hilfe der Drucksollwert auf den aktuell erforderlichen Wert an-
gehoben wird. Dazu müssen die Lastdrücke der Antriebe gemessen und ihr Maxi-
malwert ermittelt werden. In Abb. 14.29 a sind der jetzt entstehende Signalfluss in
Anlehnung an Abb. 14.2 a und das qualitative Kennlinienfeld dargestellt.
Wesentlicher Unterschied ist, dass nicht mehr p
DQ
, sondern die Differenz p
DQ
-
p
Lastmax
die Pumpe ansteuern. Abbildung 14.29 b zeigt eine Variante eines rein hy-
draulischen LS-Systems für zwei Antriebe (weitere Antriebe sind anschließbar).
Die Antriebe entsprechen weitgehend dem zulaufstromgeregelten Antrieb in Abb.
14.9 a (s. Abb. 14.29 b, Antrieb im strich-punktierten Rahmen). Einziger Unter-
schied ist, dass ein Lastdrucksignal zu einem Wechselventil geleitet werden kann.
Die Mittelstellungsfunktion ist besonders zu beachten; im Zustand Halt des An-
triebs wird der Tankleitungsdruck in das Wechselventil eingespeist. Nach Abschn.
14.3.2.2 regelt ein volumenstromgeregelter Antrieb (Druckdifferenzventil und zu-
laufseitiger Drosselspalt des Proportional-Wegeventils bilden hier das Zwei-
Wege-Stromregelventil) sowohl Lastschwankungen als auch Versorgungsdruck-
schwankungen weitgehend aus, so dass sie für LS-Systeme gut geeignet sind.
Mit Hilfe von Wechselventilen wird aus den Lastdrucksignalen aller Antriebe
der maximale Lastdruck p
Lastmax
ermittelt. Er kann auf die Federseite des Druck-
fühlers (s. Abb. 14.29 b) gelegt werden und sorgt damit dafür, dass der Druck der
Druckquelle immer Werte annimmt, die um
'
p
erforderlich
über p
Lastmax
liegen (s. qua-
litatives Kennlinienfeld eines LS-Systems in Abb. 14.29 a).
14.4.2 Strukturmodifikationen
Die LS-Regelung wird häufig ergänzt durch eine Leistungs- und eine Druck-
regelung, die sog. Druckabschneidung. Das Zusammenspiel muss so erfolgen,
dass die jeweils kritischere Größe den Schwenkwinkel der Pumpe und damit ihren
Förderstrom bestimmt (Kennlinien der Einzelregelungen s. Abb. 14.30 a, Gesamt-
kennlinienfeld s. Abb. 14.30 b). Wird als Leistungsregler ein sogenannter
Hyperbelregler (Prinzip s. in Abb. 14.30 c) eingesetzt, müssen der LS-Regler und
Druckregler diesem angepasst werden.
Bei Verwendung von Wechselventilen zur Ermittlung des maximalen Aus-
gangsdruckes der drei Druckteiler wie in Abb. 14.30 c und Aufschaltung dieses
Maximalwertes auf den Stellkolben entsteht aus den drei Basiskennlinien(feldern)
das Gesamtkennlinienfeld in Abb. 14.30 b (nur die Druckwerte unter der dick ge-
zeichneten Kurve können erreicht werden). Wie der Signalfluss in Abb. 14.30 d
zeigt, kann jeder Druckteiler unabhängig von den anderen eingestellt werden.