
430 14 Projektierung und Gestaltung von Kreisläufen
Die Filterung im Rücklauf hat den Vorteil, Ansaugprobleme zu vermeiden (bei
geöffnetem Absperrventil kann der gesamte Behälterinhalt gefiltert werden, bevor
die Druckquelle die Antriebe versorgt). Hohe Forderungen an die Qualität der
Kennlinie werden mit Hilfe eines Druckfühlers erfüllt, dessen Kolben gegen die
vorgespannte Feder nur kleine Wege zurücklegt und der, als Druckteiler ausgelegt,
eine Leerlaufkennlinie nach Abb. 14.14 b realisiert. Wegen
'
p
DF
!! p
DQ0
- p
EB
wird der Bereich, in dem die Pumpe von Q
Pmax
auf null verstellt wird, sehr klein,
womit die erforderliche flache Regelkreiskennlinie p
DQ
= f(
6
Q
Ak
) erreicht wird (s.
Abb. 14.13 b und c). In der Stelleinrichtung können die Federvorspannung klein
und die Feder relativ steif sein, damit die meist schwer beherrschbaren inneren
Kräfte der Pumpen (sog. Rückstellkräfte) nahezu vernachlässigbar gegenüber den
Stellkräften werden. Es ist aber zu bedenken, dass Druckfühler und Stelleinheit
Feder-Masse-Systeme sind, die oft zu schwach gedämpften Übergangsvorgängen
i. d. R.ung führen. In Abb. 14.14 c sind Q
DQ
(t) und p
DQ
(t) für einen an-
genommenen Verlauf der Volumenstromanforderung
6
Q
Ak
(die zeitweise größer
ist als Q
Pmax
) qualitativ dargestellt. Druck und Volumenstrom besitzen zunächst
nach dem Abklingen der Übergangsvorgänge Werte, die der Kennlinie ent-
sprechen. Bei Überforderung der Pumpe wird p
DQ
kleiner als p
EB
, der Druck bricht
dabei umso langsamer ein, je größer der Speicher ist. Dieses Verhalten wird in
Abschn. 14.7 einer Berechnung zugänglich gemacht.
In Nullhubregelungen kann an die Stelle eines Druckfühlers auch ein elektrisch
ansteuerbares Stetigsteuerventil treten. Der Regler wird dann elektronisch (analog
oder digital) realisiert, das Drucksignal wird ihm von einem Drucksensor zur Ver-
fügung gestellt. Der Regler kann dann komfortabler strukturiert werden und weite-
re Signale verarbeiten. Von Bedeutung ist das vor allem, wenn veränderliche
Drucksollwerte zu verarbeiten sind (Abschn. 14.4).
Abschaltpumpe. Ähnlich günstige ökonomische Kennwerte besitzt die Abschalt-
pumpe (Prinzip s. Abb. 14.12 b). In dieser typischen Zweipunktregelung wird das
2/2-Wegeventil mit Hilfe von zwei in einer einfachen logischen Schaltung ver-
arbeiteten Druckschaltersignalen angesprochen. Die Zeiten zwischen den Um-
schaltvorgängen sind umso größer und die Belastung der Komponenten damit um-
so geringer, je größer die Kapazität des Leitungssystems und der angeschlossenen
Speicher ist, weshalb diese Druckquellen immer mit Druckflüssigkeitsspeichern
ausgerüstet werden. In Abb. 14.15 a ist eine mögliche Schaltung eines Aggregates
mit Abschaltpumpe dargestellt. Druckbegrenzungsventil, Absperrventil und Rück-
schlagventil sowie Filter in der Tankleitung haben dieselbe Aufgabe wie in Abb.
14.14 a. Die Pumpe wird zwischen den Zuständen Förderung in den Kreislauf und
Förderung nahezu drucklos in den Behälter hin- und hergeschaltet. Diese Druck-
quellen zeichnen sich ebenfalls dadurch aus, dass gegen den Druckquellendruck
durchschnittlich nur ein so hoher Volumenstrom gefördert wird, wie die Antriebe
fordern. Das Schalten lösen Druckschalter mit einstellbarer Hysterese aus. Die
Druckwerte p
DSo
, p
DSu
sind der obere und der untere Schaltpunkt. Erreicht p
DQ
den
oberen Schaltpunkt, wird die Pumpe auf drucklosen Umlauf geschaltet, der Druck
p
DQ
(t) sinkt ab bis auf p
DSu
, dann wird wieder zugeschaltet.