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nal-Wegeventil eingehalten werden können. Neuentwicklungen, genauere Ferti-
gung, bessere Proportionalmagnetwerkstoffe u. a. haben dazu geführt, dass es in-
zwischen auf Proportionalventilen basierende Stetigsteuerventile mit deutlich
höheren 90°- bzw. 3 dB-Frequenzen und auch mit negativer Überdeckung und
damit stetiger Leerlaufkennlinie gibt.
Damit eignen sie sich auch für Einsatzgebiete, wie Lage- und Kraftregelung,
die bisher den Servoventilen vorbehalten waren. Die Entwicklungsergebnisse der
Leistungselektronik in den letzten Jahren (es können kostengünstig relativ hohe
Ausgangsleistungen bereitgestellt werden) haben dazu geführt, dass die weiterhin
deutlich höheren Eingangsleistungen in die Proportionalventile kein gravierender
Nachteil mehr sind. Ventile mit diesen Eigenschaften werden häufig unter dem
Begriff „Regelventile“ zusammengefasst.
Sie sind dem Prinzip nach meist „verfeinerte“ Proportionalventile, wobei die
Grenzen fließend sind. So ist z. B. nicht selten die Kombination eines zwei-
stufigen Servoventils mit eigener Druckversorgung und entsprechend feiner
Filterung (Vorstufe) mit einer typischen Proportional-Wegeventilhauptstufe eine
optimale Lösung: sie wird gleichzeitig hohen technischen Anforderungen gerecht
und ist ausreichend robust für eine raue Industrieumgebung.
8.6 Verkettungstechnik und Montageformen für Ventile
Unter Verkettungstechnik wird bei Hydraulikanlagen die sinnvolle Kombinations-
und Montageform von Ventilen und Zubehörgeräten verstanden. In einem Hy-
draulikkreislauf sind Verbindungsleitungen zwischen Pumpen, Verbrauchern und
Ventilen entsprechend dem Hydraulikschaltplan notwendig. Es haben sich ver-
schiedene Verkettungstechniken und Montageformen für Geräte und Leitungen
herausgebildet, die den unterschiedlichen Forderungen Rechnung tragen.
Um eine einwandfreie Funktion des Kreislaufes zu gewährleisten, sind die
Richtlinien in den Ausführungsgrundlagen für hydraulische Anlagen nach
DIN 24346 und VDI 3230 einzuhalten. Folgende Verkettungstechniken und Mon-
tageformen sind derzeitig zu unterscheiden [8.43]:
Rohrleitungseinbau,
Mehrventilblockbauweise,
Anschlussplattenverkettung,
Einschraub- bzw. Einbauverkettung.
8.6.1 Rohrleitungseinbau
Beim Rohrleitungseinbau besitzen die Ventile und die übrigen Geräte des Kreis-
laufes Gewindeanschlüsse für Rohrverschraubungen oder Flanschanschlüsse. Je-
des dieser einzelnen Geräte ist ein abgeschlossenes funktionsfähiges Gerät und ge-
sondert zu befestigen und mit Rohrleitungen bzw. mit Hochdruckschläuchen
untereinander zu verbinden (s. Abschn. 10.2). Der Rohrleitungseinbau ist dann be-