
288 8 Ventile
Trotz der vielfach genutzten Vorteile hat die Mehrventilblockbauweise auch
Nachteile. Ein Auswechseln eines Ventils ist bei der Sandwichbauweise nur mit
entsprechend hohem Aufwand möglich, weil die gesamte Batterie demontiert
werden muss. Die Anzahl der geflanschten Ventile wird durch Dehnung der Zug-
anker (Dichtheit), insbesondere bei hohen Drücken begrenzt, reicht aber in vielen
Anwendungsfällen aus. Um den letzteren Nachteil zu vermeiden, sind für höhere
Drücke und serienmäßigen Einsatz die Dichtstellen zwischen den Ventilen aus-
geschaltet und die Montageoperationen durch einen gemeinsamen Gehäuseblock
extrem verringert worden. Ein solcher Block wird als Monoblock bezeichnet.
Durch die Einführung von 3D-CAD-Programmen und die Möglichkeit der
rechnergestützten mechanischen Bearbeitung ergeben sich sehr viele Möglich-
keiten auch für Sonderanwendungen mit geringen Stückzahlen.
8.6.3 Anschlussplattenverkettung
Beim Einsatz der Hydraulik in hochproduktiven Maschinen und Anlagen ist die
Möglichkeit eines schnellen und problemlosen Ventilwechsels zu sichern. Da die-
se Forderung von Ventilen im Rohrleitungseinbau und mit der Mehrven-
tilblockbauweise nicht erfüllt werden kann, sind Anschlussplattenventile ent-
wickelt worden. Plattenventile besitzen selbst keine Rohrverschraubungen. Alle
Anschlusskanäle werden nach einer Seite, an der Montagefläche des Ventils,
herausgeführt. An dieser Montagefläche wird das Ventil an einer Anschlussplatte
angeflanscht und mit Rundringdichtungen abgedichtet. Die Anschlussplatte hat
ein genormtes Bohrbild nach DIN 24340, das mit dem Bohrbild des Ventils
übereinstimmt, und besitzt die notwendigen Anschlüsse für die Rohrleitungen. Für
verschiedene Ventilfunktionen gibt es auch verschiedene Bohrbilder. Damit ist die
Austauschbarkeit der Ventile auch verschiedener Hersteller mit wenigen Hand-
griffen und ohne Demontage von Rohrleitungen problemlos möglich.
Bei der Gestaltung der Anschlussplatten sind unter Einhaltung der genormten
Anschlussmaße je nach Anwendung verschiedene Formen zu unterscheiden:
Einzelanschlussplatten,
Verkettungsplatten,
Sonderanschlussplatten.
Die Einzelanschlussplatte ist für die Aufnahme von einem Ventil vorgesehen
und besitzt dafür die entsprechenden Rohrleitungsanschlüsse für die Leitungen,
die entweder nach unten oder seitlich angeordnet sind. Da für die Abgangsver-
schraubungen viel Platz benötigt wird, ist die Anschlussplatte oft größer als die
Montagefläche der Ventile. Die Kanäle werden dann durch Schrägbohrungen zu
den Abgangsgewinden geführt. Da bei Einzelanschlussplatten alle Leitungen für
Druck- und Behälteranschluss, für Verbraucheranschlüsse und ggf. für Steuer- und
Leckageanschlüsse gesondert zu installieren sind, ist der Montageaufwand be-
achtlich. Deshalb wird die Einzelanschlussplattenverkettung nur für Kreisläufe mit
wenigen Ventilen verwendet. Abb. 8.78 a zeigt die Verkettung der Einzel-
anschlussplatte, Abb. 8.78 b Lochbilder für Wegeventile.