
332 10 Zubehör
(zum Beispiel Nebenstrom 3 Pm (c) bis 5 Pm (c) bei 10 Pm (c) im Haupt-
strom), als umgewälzter Volumenstrom genügen 10 bis 20% vom Haupt-
strom; zu beachten ist, dass nur die Stabilisierung des Feinschmutzlevels ge-
sichert ist, während eine Verbesserung der Reinheitsklasse nicht zwingend
zu erreichen ist!
– Anlagen mit diskontinuierlichen Rückströmen, wie sie zum Beispiel bei hyd-
raulischen Pressen oder Systemen mit mehreren Arbeitszylindern (z. B.
Stahl- und Walzwerksanlagen) auftreten; dabei werden die sonst sehr effek-
tiven Rücklauffilter ersetzt, wobei die Effektivität der alternativen Neben-
stromfiltration wesentlich vom Volumenstrom der Nebenstromeinheit ab-
hängt.
In Bezug auf die Funktion werden
Schutzfilter, Arbeitsfilter (auch Systemfilter)
und, als spezielle Bauart, die
Einfüll- und Belüftungsfilter für den Tank (s.
Abschn.10.1) unterschieden.
Schutzfilter haben die Aufgabe, schmutzempfindliche
Anlagenkomponenten (Pumpen, Motoren, Ventile, insbesondere Stetigventile) vor
Schmutzpartikeln zu schützen, vor allem, um die Funktion zu gewährleisten und
plötzliche Ausfälle zu vermeiden. Es handelt sich um eine relativ grobe Filtration.
Typische Beispiele sind die Saugfilter zum Schutz von Pumpen sowie Druckfilter,
die Servoventilen oder Motoren vorgeschaltet werden.
Arbeitsfilter werden ein-
gesetzt, um eine vorgegebene Reinheitsklasse zu erreichen und stabil einzuhalten;
deshalb müssen auch feinere Partikel mit einer hohen Abscheiderate ausgefiltert
werden. Wichtige Anwendungsfälle sind Rücklauffilter und die Filter von Servi-
ceaggregaten für Nebenstromfiltration und Befüllung. Große Aufmerksamkeit ge-
bührt auch dem
Belüftungsfilter für den Tank, denn er stellt mit der Verbindung
zur Umwelt eigentlich die einzige „undichte“ Stelle einer Hydraulikanlage dar und
ist damit ein wesentlicher Ort für den
Schmutzeintrag. Die Filterfeinheit muss
deshalb
mindestens das Niveau der geringsten Feinheit der Flüssigkeitsfilter im
Kreislauf aufweisen. Im Grundaufbau besteht ein Filter aus dem
Filtergehäuse
und dem
Filterelement (-einsatz) als eigentlichem Filtermedium. Beide Kompo-
nenten verursachen einen Druckverlust. Die sich über dem Filter aufbauende
Druckdifferenz ist für eine vorgegebene Filtergröße vom Volumenstrom
Q und
beim Filterelement von der Filterfeinheit sowie vom Verschmutzungsgrad ab-
hängig. Entsprechende
Q-
'
p-Kennlinien stehen bei den Filterherstellern als
Grundlage für die Dimensionierung zur Verfügung. Zum Schutz des Filters und
anderer vorgeschalteter Anlagenkomponenten kann durch ein parallel geschaltetes
Druckventil (Bypass-Ventil) der sich aufbauende Druck begrenzt werden. Der
Druckanstieg kann auch für eine Anzeige oder Signalisierung des Ver-
schmutzungsgrades genutzt werden.
Nach den Materialien für die Filterelemente unterscheidet man Oberflächen-
filter
und Tiefenfilter. Oberflächenfilter (s. Abb. 10.15) bestehen aus einer dünnen
Gewebeschicht, z. B. Metall-, Zellulose- oder Kunststoffgewebe oder Papier. Eine
konstruktive Variante sind auch die Sieb- und Spaltfilter. Die Schmutzablagerung
findet fast ausschließlich auf der Filteroberfläche statt. Papierfilter sind Wegwerf-
filter, während die anderen Gewebetypen meist und die metallischen Sieb- und
Spaltfilter immer gereinigt werden können.