
342 11 Montage, Inbetriebnahme und Instandhaltung
stromtechnik, Übergang zu höheren Filterfeinheiten und größeren
E
-Werten;
Einsatz von Nebenstromaggregaten mit Filterelementen und je nach Bedarf mit
Kühl- und Heizelementen, wasserabsorbierenden Filterelementen oder statio-
nären Entwässerungseinheiten; bei entsprechender Auslegung können dadurch
Feststoffverschmutzung, Wassergehalt und Tanktemperatur dauerhaft auf nie-
drigem Niveau gehalten werden;
regelmäßige Zustandskontrollen der Druckflüssigkeit, vor allem im Hinblick
auf den Reinheitsgrad und zusätzlich auf Wassergehalt und Alterungszustand;
dafür gibt es eine große Anzahl von Geräten auf dem Markt, heute auch Be-
triebsmesstechnik für die Überprüfung vor Ort anstelle der Analyse im Spezi-
allabor nach vorheriger Probenahme sowie Condition Monitoring – Systeme,
siehe [11.9, 11.10];
Entwässerung bei zu hohem Wassergehalt, denn Wasser ist als Verunreinigung
aufzufassen (s. Abschn. 3.3.3). Der Wassereintrag kann bei der Befüllung, ü-
ber Undichtigkeiten (z. B. Kolbenstangendichtungen), über die Behälterent-
lüftung ohne einen Spezialfilter, und/oder durch Kondenswasser erfolgen. Für
die Praxis stehen Prüfgeräte (Wasserwarner) und technische Mittel zur Ein-
haltung des zulässigen Wassergehaltes zur Verfügung. Als Minimalvariante
sollten wasserabsorbierende Einsätze für die Be- und Entlüftungsfilter der
Flüssigkeitsbehälter verwendet werden. Durch ventilgesteuerte Filter kann zu-
dem im Behälter ein Luftpolster zur Speisung des Luftpendelvolumens auf-
gebaut und damit der Austausch mit der Außenluft deutlich eingeschränkt wer-
den.
Effektive Verfahren mit größeren Abscheideraten sind:
1. das Vakuumverfahren:
x hierbei dampft das Wasser aus der Flüssigkeit heraus,
x auf dem Markt sind Servicewagen zum Spülen von Anlagen;
2. die Trocknung der Zuluft in den Flüssigkeitsbehälter;
3. die Entfeuchtung nach dem Diffusionsprinzip;
x Vorteil ist, dass keine zusätzliche Belastung der Flüssigkeit durch Wärme-
eintrag oder Entzug leichtflüchtiger Bestandteile (wie im Vakuum) auf
tritt.
– Wechsel der Flüssigkeit bei Notwendigkeit, z. B. Flüssigkeitsalterung. Die für
die Flüssigkeitspflege angebotene Gerätetechnik wird immer komfortabler.
Stand der Technik sind Aggregate, die eine hochwirksame Entwässerung und
Entgasung mit effektiver Nebenstromfiltration innerhalb einer Einheit kombi-
nieren [11.14].
Nach Reparaturen oder Revisionen, also nach dem Öffnen und Entleeren von An-
lagen (Phase 3), sind prinzipiell die gleichen Schritte wie bei der Inbetriebnahme
von Neuanlagen zu durchlaufen.
Erfahrungen aus der Praxis belegen, dass der Aufwand einer systematischen
Flüssigkeitspflege durch die Verringerung von Ausfallkosten, die Verbesserung
des Wirkungsgrades sowie durch den Gewinn an Zuverlässigkeit und Image be-
triebswirtschaftlich lohnend und im Endeffekt Kosten sparend ist.