
352 12 Messtechnik in der Hydraulik
und nach welchem Fertigungsprinzip der Druckaufnehmer hergestellt ist, wird er
unterschiedlich bezeichnet.
Bei Einsatz von Dehnmessstreifen (DMS) wird die Membran mit Metallfolien
oder Halbleitermaterialien beklebt und über die Widerstandsänderung die Ver-
formung und damit der Druck gemessen. Durch optimale Anordnung der DMS auf
der Druckfläche des Messfühlers können sehr kleine Dehnungen gemessen wer-
den. Unter Anordnung der DMS als Wheatstonsche Brücke und Speisung selbiger
mit einer Spannung verhält sich das Messsignal proportional zur Druckdifferenz
(Abb. 12.7). Als DMS werden Draht- oder besser Halbleitermaterialien eingesetzt.
Die DMS verändern ihren Widerstand durch eine Deformation siehe Abb. 12.8.
DMS sind aus einer auf einen Trägerfilm aufgebrachten Metallfolie herausgeätzt
und werden zur Messung von Deformationen aller Art eingesetzt. Die Wider-
standsveränderung resultiert aus zwei überlagerten Effekten. Zum einen bewirkt
eine Dehnung des Messkörpers eine Querschnittsverringerung und dadurch eine
Erhöhung des Widerstandes. Zum anderen verändert sich auch der spezifische
Widerstand mit der Dehnung. Dieser zweite Effekt wird
piezoresistiver Effekt
genannt. Ihm sind etwa 20% der Widerstandsveränderung beim normalen DMS
zuzuschreiben. Bei Halbleitermaterialien ist der piezoresistive Effekt sehr viel
ausgeprägter als bei Metallen. Er hängt von der Orientierung des Halbleiter-
Einkristalles und von der Dotierung (Art, Dichte und Verteilung der Fremdatome,
welche die Leitfähigkeit bestimmen) ab. Bei Halbleiter-DMS ist der piezoresistive
Effekt etwa 50 mal stärker als bei metallischen DMS.
Abb. 12.7 Messwiderstände (Brückenschaltung) Abb. 12.8 Beanspruchung der Mess-
widerstände [12.9]
In letzter Zeit werden oft kompaktere Drucksensoren verwendet, die auf der
Basis piezoresistiver Prinzipien arbeiten [12.9]. Grundsätzlich gibt es unterschied-
liche Bauarten. Die in Abb. 12.9 dargestellte Messzelle führt eine Trennung zwi-
schen dem Messmedium und der eigentlichen Messstelle durch. An die sichtbare
dünne Stahlmembran schließt sich ein mit Silikonöl gefüllter Innenraum an. Die
Flüssigkeit überträgt den an der Membran wirkenden Druck auf den Drucksensor
[12.10]. Die Membran, die mit Sicken versehen ist, sollte sich spannungsfrei de-
formieren können. Trotzdem kann im Interesse eines guten Temperaturverhaltens