
12.1 Messgrößen 365
Ebenfalls zur Kategorie der Sensoren, die nach dem Verdrängerprinzip arbei-
ten, gehören Ovalrad- bzw. Wälzkolbensensoren, die sich vom Zahnradsensor
durch andere geometrische Körper unterscheiden. Sie sind nicht druckfest und
können nur in Leitungen eingesetzt werden, in denen ein geringer Druck vorliegt.
Zusätzlich ist zu beachten, dass sie aufgrund ihrer konstruktiven Gestaltung selbst
eine Drosselstelle darstellen, die eine Druckerhöhung in Abhängigkeit von der
Viskosität des Fluids und vom Volumenstrom zur Folge hat. Bei Einsatz in Leck-
leitungen darf beispielsweise dabei der zulässige Leckleitungsdruck nicht über-
schritten werden.
a
Q
b
Abb. 12.25 Ovalradvolumenstromsensor. a Schema b ausgeführte Variante (KOBOLD Mess-
ring)
In Abb. 12.25 ist ein Ovalradvolumenstromsensor dargestellt, der ebenfalls
nach dem Verdrängerprinzip arbeitet. Das Messelement besteht aus zwei ver-
zahnten Ovalzahnrädern, die vom zu messenden Volumenstrom angetrieben
werden. Bei jeder Umdrehung wird ein vom geometrischen Verdrängungs-
volumen abhängiger Volumenstrom durch die Kammern transportiert. Mittels der
zu messenden Drehzahlimpulse erfolgt die Kalibrierung und Messwertanzeige in
l/min. Der zulässige Viskositätsbereich des Fluids erstreckt sich oft auf 10 – 1000
mm
2
/s bei einem Messfehler von r 2,5% vom Momentanwert [12.14]. Der
Druckverlust über dem Sensor ist i. d. R.
<1,0 bar, allerdings kann er nur für
geringe Drücke in der Messleitung eingesetzt werden.
Außerdem gibt es noch Schraubenspindel-Volumenstromsensoren (Abb.12.26).
Sie verwenden zwei Spindeln mit Zykloiden-Profil, die durch Kugellager sehr
exakt geführt werden. Das axial zufließende Fluid versetzt die Spindeln in eine
gleichmäßige Rotation, die über Sensoren in Frequenzsignale gewandelt werden.
Bedingt durch die geometrisch genau definierten Messkammern erhält man ein
viskositätsunabhängiges Messsignal [12.15 – 12.17]. Aus der Praxis sind derartige
Sensoren mit einem Viskositätsbereich von 0,7 – 1.000.000 mm
2
/s bei einer Mess-
genauigkeit von 0,1% vom MW und einem Messbereich von 0,1 – 7.500
l/min
bekannt [12.40]. Die Druckverluste sind in Abhängigkeit des zu messenden Vo-
lumenstrom und der Viskosität des Fluids zu berücksichtigen. Der Volumenstrom
kann mittels Gl. (12.27) unter Messung der Drehzahl n ermittelt werden.