
12.1 Messgrößen 375
Aus der Notwendigkeit heraus, die Lautstärke von Schallereignissen an ver-
schiedenen Orten zu unterschiedlichen Zeiten vergleichen zu können, wurden
objektive Messverfahren entwickelt.
Eine wichtige Kenngröße ist der frequenzbewertete Schallpegel des Schall-
wechseldruckes, wobei die Bewertung nach bestimmten Frequenzkurven erfolgt.
Da der Höreindruck des Menschen zusätzlich frequenzabhängig ist, wobei sich
z. B. altersbedingt der hörbare Bereich verkleinert (16 Hz...16 kHz), wird die
gemessene Größe mit einer frequenzabhängigen Korrektur beaufschlagt. Damit
ergibt sich die sog. A-Bewertung (Angabe dB(A)). Der Schallpegel
L berechnet
sich gemäß Gl. (12.28)
bar
p
L
eff
10
102
log20
in dB(A). (12.28)
Überlagern sich Geräusche mehrer Schallquellen, so werden nicht die Pegel
sondern die Schallleistungen bzw. die Quadrate der Schalldrücke addiert.
Die Schallintensität ist dagegen definiert als Schallleistungsfluss durch eine
Einheitsfläche, die senkrecht zur Messeinrichtung steht, d. h. eine vektorielle
Größe, der neben einem Betrag auch eine Richtung zuzuordnen ist. Somit lässt
sich die Richtung der Schallausbreitung feststellen und eine Schallquelle orten.
Bei vor- und zurücklaufenden Schallwellen, wie sie z. B. durch Reflexion ent-
stehen, wird durch die Schallintensitätsmessung nur der mittlere Energiefluss
erfasst. Daher wird für die Messung kein spezieller Schallmessraum benötigt.
Neben der objektiven Beurteilung werden zunehmend auch subjektive Eindrücke
herangezogen. So kann z. B. ein Geräusch einmal durch seine Lautstärke, zum
anderen aber auch durch seine Lästigkeit charakterisiert werden, wobei beide
Begriffe grundsätzlich auseinander zu halten sind. Mit der Lautstärke eines Ge-
räusches nimmt oft auch seine Lästigkeit zu. Beispielsweise wird bei zwei Ge-
räuschen mit ähnlichen Frequenzverteilungen das lautere als unangenehmer
empfunden. Im Gegensatz dazu kann bei zwei ganz verschiedenen Geräuschen das
leisere unter Umständen lästiger wirken als das lautere. Beim Zusammenwirken
zweier Geräusche kann der Lästigkeitseindruck sogar abnehmen, sofern ein
lästiges Geräusch durch ein anderes, weniger lästiges Geräusch verdeckt wird.
Daraus folgt, dass zur Charakterisierung der Lästigkeit nicht nur die Lautstärke
maßgeblich ist, sondern es müssen weitere physikalische und psychologische
Kriterien wie die Frequenzverteilung, die Zeitdauer der Einwirkung, der Pegelver-
lauf über der Zeit, die seelische Verfassung des Belästigten, seine persönliche
Beziehung zum Geräusch und ähnliche Kriterien herangezogen werden [12.20].
Aus [12.21] ist bekannt, dass der Geräuschpegel in verschiedenen Messräumen
um bis zu 5 dB(A) streuen kann. Ursachen sind vor allem unterschiedliche Auf-
spannungen, Anordnungen und Ausführungen von Druck- und Saugleitungen
sowie von Lastventilen. Des Weiteren wirken sich Fertigungstoleranzen und Ein-
stellungstoleranzen auch im Geräusch von Pumpen aus. Unterschiede von
r 2 dB(A) innerhalb einer Baureihe können als normal betrachtet werden.
Schallpegelmesser gibt es in unterschiedlichen Modifikationen, die ausgehend
von der Erfassung des Schallpegels bis hin zur zeitgleichen Aufnahme der Mess-