
12.2 Hydraulikmessgeräte 379
In Abb. 12.40 ist das an einem Beispiel dargestellt. Die für die Kalibrierung ge-
nutzten elektrischen Größen müssen konstant sein und mit kalibrierten Mess-
geräten verglichen werden. Sinnvolle Einflussfaktoren, wie u. a. die Temperatur
können berücksichtigt werden. Im Sinne eines Qualitätssicherungssystems sind
die Messwerte zu erfassen und zu archivieren. Durch justieren können die Ver-
stärker der Messgeräte auf sinnvolle Sollwerte eingestellt werden. Die gegebenen-
falls zu berücksichtigenden Störgrößen können ebenfalls in der Software des
Messgerätes implementiert werden.
12.2.3 Sensoren und Messgeräte zur Analyse des Fluids
Der Kontaminationszustand des Fluids beeinflusst zum einen die Eigenschaften
des gesamten Hydrauliksystems entscheidend und gibt zum anderen auch Aus-
kunft über die aktuelle Verschleißlage des Systems und somit auch auf die zu
erwartende Verfügbarkeit der Anlage.
Der Einsatz entsprechender Messtechnik in unterschiedlichen Konfigurationen
ermöglicht sowohl eine kontinuierliche Überwachung und Zustandsdiagnose von
hydraulischen Systemen, als auch die Verschleißüberwachung und Schadensfrüh-
erkennung.
12.2.3.1 Partikelzähler
Durch Kenntnis der in einem Hydraulik- bzw. Schmierungssystem vorhandenen
Partikelverteilung (Anzahl und Größe von Feststoffpartikeln in einem definierten
Fluidvolumen) erhält man wichtige Informationen zur Beurteilung des System-
zustandes wie:
Effizienz der eingesetzten Filterkonfiguration,
Veränderung der Verschleißlage im System,
Veränderung bezüglich der auf das System wirkenden Sekundärver-
schmutzung.
Der Anwender ist so in der Lage, durch geeignete Maßnahmen Einfluss auf den
Systemzustand zu nehmen und damit eine optimale Anlagenverfügbarkeit zu ge-
währleisten.
Die Frage der Messgenauigkeit ist dabei keinesfalls davon abhängig, ob online
oder mittels Flaschenprobe mit Laborauswertung gemessen wird, sondern wird
von der durch die zur Partikelzählung verwendeten Sensorik und einen darauf
abgestimmten Messablauf bestimmt [12.23, 12.34].
In der Labormesstechnik werden üblicherweise nach ISO 11171 kalibrierte
optische Lasersensoren eingesetzt: Die damit verbundene direkte Messmethode,
bei der die Partikel mittels Laserstrahl auf einer Fotozelle abgebildet werden,
verfügt über eine hohe Messgenauigkeit, versagt jedoch bei im Medium vor-
handenem Wasser oder Luftblasen, die ebenfalls als Schmutzpartikel detektiert