
14.2 Kreislaufkonzepte 409
(p
DQ
| konst.) mehrere gleichzeitig aktive Antriebe versorgen. Diese müssen aber
einen genügend hohen hydraulischen Widerstand R
h
besitzen, damit sie zulässige
Geschwindigkeiten/Drehzahlen nicht überschreiten und sich nicht gegenseitig be-
einflussen, indem sie der Druckquelle so hohe Volumenströme entziehen, dass der
Druck zusammenbricht. Das wird mit Hilfe von Stromventilen im Zulauf oder im
Ablauf (Tabelle 14.1, mittlere Spalte oben) oder mit Hilfe von Stetigsteuerventilen
(Tabelle 14.1, mittlere Spalte Mitte) erreicht, in denen Drosselverluste entstehen.
Ist der Lastdruck niedrig, fällt nahezu der gesamte Druckquellendruck p
DQ
über
diesen Ventilen ab; bei zusätzlich großen Volumenströmen zum Verbraucher kann
die Verlustleistung sehr groß werden. Verbraucher, die große mechanische Leis-
tungen abgeben müssen, werden deshalb nach Möglichkeit direkt an eine Druck-
quelle angeschlossen (Tabelle 14.1, mittlere Spalte unten). Der erforderliche hy-
draulische Widerstand R
h
wird mit Hilfe der Anpassung des Verbraucherverdrän-
gungsvolumens an den aktuellen Lastdruck erzeugt. Das erfolgt durch einen Hilfs-
antrieb, in den meisten Fällen innerhalb einer Geschwindigkeits-/Drehzahlrege-
lung. Für dieses Prinzip der Regelung ist in der Hydraulik der Begriff der Sekun-
därregelung geprägt worden. Der Aufwand an Komponenten ist hoch. Zudem ent-
stehen relativ große Leckverluste, wenn die Lastdrücke im Verhältnis zum Druck-
quellendruck klein sind. Beachtet werden muss, dass die stetige Verdrängersteue-
rung eines Verbrauchers nur bei Hydromotoren mit einstellbarem Verdrängungs-
volumen möglich ist. Ist der Verbraucher ein Arbeitszylinder, muss ein Hydro-
transformator zwischengeschaltet werden (s. Abschn. 14.3.3).
Eine besondere Stellung nimmt die Speisung aus einer Druckquelle mit last-
druckabhängiger Veränderung des Drucksollwertes ein (rechte Spalte, Mitte). Die
Widerstandssteuerung (wie in Tabelle 14.1, mittlere Spalte, Mitte) bleibt erhalten,
aber die Drosselverluste werden in Grenzen gehalten, indem der Druckquel-
lendruck auf den höchsten Lastdruck (zuzüglich einer für die Steuerventile not-
wendigen Druckdifferenz) abgesenkt wird. Für diese Messung und Verarbeitung
des Lastdruckes ist der Begriff Load-Sensing-System (LS-System) eingeführt
worden. Um mehrere Antriebe an diese Druckquelle anschließen zu können, müs-
sen diese wegen der möglichen starken Quellendruckschwankungen mit einer Ge-
schwindigkeits-/Drehzahlregelung oder mit einer Volumenstromregelung aus-
gerüstet sein (z. B. Druckdifferenzventile, sog. Druckwaagen, in Verbindung mit
Proportional-Wegeventilen, s. Abschn. 14.4). Dabei wird gesichert, dass in den
Antriebsregelungen wesentlich geringere Verzögerungen auftreten als in der
Druckregelung, die auf relativ langsames Folgeverhalten ausgelegt wird.
Steuerung. Die Steuerung besteht aus Ventilen zur Beeinflussung von Kraft und
Bewegung des Arbeitskolbens bzw. des Rotors des jeweiligen Verbrauchers nach
Betrag und Richtung. Ein Kennzeichen einer Steuerung ist, ob sie stetig oder un-
stetig arbeitet. Unstetig arbeitende Steuerungen enthalten als wesentliche Steuer-
elemente konventionelle Wegeventile, die nur zwei oder drei diskrete Steuer-
funktionen besitzen, indem Volumenströmen Wege versperrt bzw. freigegeben
werden. Sie dienen vor allem der Richtungsvorgabe von Bewegungen. Die Größe
der Geschwindigkeiten wird mit Hilfe von Stromventilen eingestellt. Stetig arbei-
tende Steuerungen enthalten als wesentliche Steuerelemente Stetigsteuerventile
wie Servoventile, Proportional-Wegeventile oder, häufig in der Mobilhydraulik,